Die meisten Leser dieses Blogs dürften sich bereits mehr oder weniger intensiv mit FrontRange DSM (oder Vorgängerversionen davon) beschäftigen. Daher wird im Regelfall auch die Möglichkeit bekannt sein, Einstellungen aus der Konfigurationstabelle lokal zu überschreiben.
Das bekannteste und sicherlich auch meistgenutzte Szenario ist dabei, das in der Konfigurationstabelle eingestellte Loglevel lokal so zu modifizieren, dass ausführlichere und damit aussagekräftigere Logs erzeugt werden. Diese geschieht in der Regel durch Aufruf des NetInstall Monitors (nimoni.exe) und Auswahl des Menübefehls Protokolldatei-Optionen > Detailtiefe der Protokollierung einstellen. Dass durch diese Aktion im Endeffekt nur der Registrywert LogLevel im Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\NetSupport\NetInstall\LogFileSettings gesetzt wird, ist auch noch geläufig. Dieser „überschreibt“ dann den zentral über die NCP-Datei vorgegebenen Wert NcpLogLevel.
Nun könnte man die Hoffnung haben, dass sich alle über die Konfigurationstabelle getroffenen Einstellungen auf diese Art und Weise überschreiben lassen. Dem ist jedoch (leider) nicht so...
Kürzlich war ich auf der Suche nach dem Registrywert, der der Einstellung Verzögerung beim Starten [sek] aus dem Abschnitt Service-Einstellungen der Konfigurationstabelle entspricht. Absicht war, diese Einstellung während der Zeit der Grundinstallation eines Rechners modifizieren zu wollen, ohne dafür in der Infrastruktur eine eigene „Installations-Site“ anlegen zu müssen.
Ich durchsuchte daher die in Frage kommenden Bereiche der Registry, ohne jedoch einen plausiblen oder naheliegenden Value zu finden, der mit der Einstellung korrespondieren könnte. Ich wandte mich daher an den FrontRange-Support und erhielt (leider) die Aussage, dass diese Einstellung nicht über die Registry manipuliert werden könne. Auf meine Frage, woran denn zu erkennen sei, ob eine Einstellung ein Pendant in der Registry hätte und daher lokal modifizierbar wäre, erhielt ich eine auch für mich neue Information, die ich hiermit teilen möchte:
Ob eine Einstellung in der Registry abgelegt ist, kann man in den Eigenschaften der Einstellung einsehen. Dazu muss zunächst über das Kontextmenü der Einstellung in der Konfigurationstabelle der Menüpunkt Definition anzeigen... aufgerufen werden.
Im erscheinenden Dialogfeld ist dann im Listenfeld Speicherort angegeben, an welchen Stellen diese Einstellung abgelegt ist. Ist dort unter anderem Registry (Computer) eingetragen, so gibt es für diese Einstellung ein Pendant in der Registry eines DSM-Clients.
Um den über die NCP konfigurierten Wert zu überschreiben, muss natürlich der korrekte Name des Wertes für die Einstellung und der Schlüssel, in dem der Wert angelegt werden muss, bekannt sein. Auch diese Informationen lassen sich relativ einfach aus diesem Definitions-Dialog auslesen: im Textfeld Variablenname steht ein Wert, der durch einen Punkt in zwei Teile getrennt wird. Der erste Teil ist der Name des Schlüssels (unterhalb von HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\NetSupport\NetInstall) in dem der Wert angelegt werden muss. Der zweite Teil, ist der Name des anzulegenden Wertes.
Dabei wird in der Regel bereits ein gleichnamiger Wert, der jedoch das Prefix Ncp vorangestellt hat, vorhanden sein - dies ist die zentral getroffene Einstellung aus der Konfigurationsdatei. Diese lässt sich lokal über den neuen Wert (mit dem Namen ohne das Ncp-Prefix) überschreiben.