Jeder, der Rollouts koordiniert und durchführt, kennt folgende Thematik: Wie teste ich am besten das Update einer bestehenden Installation, ohne es unkontrolliert auszurollen.
Eine weit verbreitete Möglichkeit ist, eine Policy unkritisch zu aktualisieren und einzelne Instanzen auf den aktuellen Revisionsstand der Policy zu heben. Das hat natürlich den Nachteil, dass bei einer Neuinstallation eines Clients möglicherweise die neueste Version installiert wird, obwohl diese noch gar nicht durch die Tests durch ist. Auch neue Instanzen verwenden die neueste, noch nicht final getestete, Revision.
Eine weitere Möglichkeit, die man auch in der Praxis findet, ist es, alle Instanzen zu deaktivieren, solange die Tests nicht abgeschlossen sind. Hierbei wird jedoch bei einer Neuinstallation das Paket ggfs. überhaupt nicht ausgeführt. Das kann unter Umständen zu Folgeproblemen führen.
Es gibt noch einen weiteren Lösungsansatz, welcher jedoch relativ unbekannt ist und keinen der zuvor genannten Nachteile mit sich bringt:
FrontRange bietet für das Testen von Softwareupdates die Advanced Pilot Option an. Hierfür ist eine extra Lizenz erforderlich, welche (zumindest zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels) kostenlos bei FrontRange angefordert werden kann. Sobald die Lizenz eingetragen ist, steht das Feature zur Verfügung – ein Neustart der DSMC ist nicht erforderlich.
Im Folgenden wird beschrieben, wie das Feature zu nutzen ist. Als Beispiel wird die Software „Adobe Reader 11.0.2“ genommen, welche auf die aktuellste Version 11.0.3 aktualisiert werden soll.
Der Client hat bereits erfolgreich die Revision 1 des Pakets, also die Version „Adobe Reader 11.0.2“ installiert.
Wenn das Paket revisioniert wurde und die Version von „Adobe Reader 11.0.3“ getestet werden kann, ist es wichtig, die Policy nicht zu aktualisieren.
Die Updates werden direkt an den Policyinstanzen durchgeführt. Dazu werden die Instanzen der Clients ausgewählt, auf denen der „Adobe Reader 11.0.3“ installiert werden soll. Über die Property Pane müssen die ausgewählten Instanzen deaktiviert werden. Für diese Aktion kann auch Multiselect ausgeführt werden. Das ist zwingend erforderlich, wenn die Revision 1 bereits ausgeführt ist, da ansonsten der entsprechende Menüpunkt deaktiviert ist. Sollte die Policyinstanz noch den Status „Pending“ haben, muss diese nicht extra deaktiviert werden.
Über das Kontextmenü können die markierten Policyinstanzen nun auf die neueste Paketrevision aktualisiert werden, obwohl die Revision der Policy nach wie vor auf die Vorgängerversion zeigt.
Nach dem Update der Instanzen, müssen diese wieder aktiviert werden. Danach erhalten diese auch wieder den Status „Pending“.
Ein Blick auf die Revision der Policy zeigt, dass sich diese nicht verändert hat.
Die Instanz ist jetzt jedoch auf Revision 2 aktualisiert und der Client führt diese in seinem nächsten Installerlauf aus.
Sind die Tests erfolgreich abgeschlossen, kann die Policy aktualisiert werden.
Wünschenswert wäre es jetzt meiner Meinung nach, wenn für die Tests das Paket nicht zwingend freigegeben werden müsste. Somit ließen sich noch Korrekturen vornehmen, ohne erneut revisionieren zu müssen.