By Frank Scholer on Wednesday, 27 April 2011
Category: DSM

Das neue Install-Verzeichnis in DSM 7

In Enteo v6 wurde das Konzept von Paket-Revisionen eingeführt, womit es möglich wurde, verschiedene Versionen eines Pakets vorzuhalten, zu verteilen und zu installieren.

Die verschiedenen Revisionen eines Pakets wurden (und werden auch noch in DSM 7) in Unterverzeichnissen des Paketverzeichnisses namens "REV\" abgelegt. Für Revisionen größer 1 wurden dabei in den jeweiligen REV-Unterverzeichnissen nur die gegenüber den Vorgänger-Revisionen geänderten Dateien gespeichert.

Dieser Ansatz führte in Enteo v6 dazu, dass ein Client sich in seinem lokalen Repository-Cache ein "vollständiges Paketverzeichnis zusammenbauen musste" (wofür die Informationen in der File-Package-Index-Datei package.fpi ausgewertet wurden), bevor das Paket installiert werden konnte.

Da aber das aus NetInstall 5.x bekannte Konzept der Ausführung direkt aus dem NetInstall-Share durchaus in vielen Umgebungen ein adäquater und stabil funktionierender Ansatz war, wurde in DSM 7 eine Möglichkeit geschaffen, für jede Paket-Revision ein vollständiges Paketverzeichnis bereitzustellen. Damit kann – wenn gewünscht – auf das Staging von Paketen im lokalen Repository-Cache verzichtet werden, da auf dem Server alle Dateien in der erwarteten Verzeichnisstruktur vorhanden sind (zur Deaktivierung des Stagings siehe unten).

Damit nun aber nicht für jede Paket-Revision sämtliche Paketdateien in das jeweilige REV-Unterverzeichnis kopiert werden müssen – was einen enormen Platzbedarf auf den Depot-Servern zur Folge hätte – wird über ein Feature des NTFS-Dateisystems erreicht, dass es für den DSM-Client nur so aussieht, als wäre ein vollständiges Paket-Verzeichnis vorhanden, wobei in Wirklichkeit jede Datei nur einmal auf dem Datenträger vorhanden ist.

Es kommen sogenannte Hardlinks zum Einsatz (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Harter_Link), die weder vom Explorer oder anderen gängigen Werkzeugen zur Dateisystem-Verwaltung unter Windows, von den realen Dateien, auf die die Hardlinks verweisen, unterschieden werden können. Auch der DSM-Client kann darüber direkt auf die benötigten Files zugreifen. Dies betrifft allerdings nur die "Install-Verzeichnisse" der Repositories, sodass dieses Verfahren nicht für als Testcomputer konfigurierte Clients funktionert.

Dieses Feature ist standardmäßig in DSM 7 aktiviert und kann bei Bedarf über die Einstellung "Vollständiges Installations-Verzeichnis anlegen und Dateisystem-Verknüpfungen als Hard Links verwenden" im Abschnitt "Distributionseinstellungen" der Konfigurationstabelle ein- oder ausgeschaltet werden.

Um sich als DSM-Administrator ein Bild darüber verschaffen zu können, welche Dateien über Hardlinks referenziert werden, kann das hervorragende kostenlose Werkzeug "Link Shell Extension" verwendet werden, das Sie sich unter (http://schinagl.priv.at/nt/hardlinkshellext/hardlinkshellext.html) herunterladen können. Dort gibt es auch eine tiefgehende Erklärung zu Hard- und anderen NTFS-Linktypen.

Das Staging kann für einzelne, beispielsweise sehr große, Pakete deaktiviert werden, indem in den Eigenschaften der das Paket zuweisenden Policy der Wert Staging-Modus auf Kein Staging gesetzt wird. Das Paket wird dann direkt aus dem Depot-Paketverzeichnis installiert. Alternativ kann für einen Client das Staging insgesamt deaktiviert werden (sodass die Policy-Einstellungen nicht zum Tragen kommen), indem im Registry-Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\NetSupport\NetInstall\StagingSettings der DWord-Wert StagingMode auf 0 gesetzt wird. So konfigurierte Clients verhalten sich dann wie Clients unter NetInstall 5.x ohne Smart-Client.

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