NWC Services Blog
Nach dem Dokument zur Paket-Anforderung und den Paketierungschecklisten folgt nun das dritte Dokument in der Reihe der Packaging.Docs: Das Package Approval. Nachdem das die Applikation nun fertig für die Freigabe ist, muss eine inhaltliche Prüfung des Dokumentes erfolgen. Der Paketierer kann allzu häufig leider nicht sagen, ob die Anwendung jetzt korrekt paketiert ist oder nicht. Aus diesem Grund wird das Paket nun die Prozedur der Fachabnahme überführt. Diese Fachabnahme kann durch völlig verschiedene Personen erfolgen. Das kann der Endanwender sein der die Anwendung letztendlich nutzen soll, oder es kann sich um den Entwickler der Anwendung (oder einer abhängigen Anwendung) handeln, oder den IT-Verantwortlichen der Anwendung. Bei sehr grossen Projekten (SAP GUI) kann die Rolle der Fachabnahme auch auf mehrere Personen verteilt sein. Bei all diesen Personen ist das subjekte Empfinden über die Aussage "die Anwendung funktioniert" sicherlich völlig unterschiedlich. Abhilfe soll hier das Package Approval Document schaffen.
Es werden alle wichtigen Daten über die Anwendung abgefragt und darüber sichergestellt, dass die Testperson in einer Umgebung arbeitet, die dem tatsächlichen Einsatzort bestmöglich nachempfunden ist. Wie auch schon zuvor, wurde darauf geachtet, das eine weniger technisch versierte Person den WOrtlaut des Dokumentes versteht und in der Lage ist, ein Maximum der Informationen zu hinterlegen. Letztendlich wird über dieses Dokument am Schluss die Abnahme erteilt, worauf die Anwendung nun in den Rollout übergeben werden kann.
Als Viewer empfehle ich einen alternativen freien PDF Reader, da der Adobe Reader nicht in der Lage ist, ein PDF Formular inklusive seiner Formularinhalte zu speichern (Adobe setzt hier die Nutzung der kostenpflichtigen Vollversion voraus). Persönlich habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Foxit Reader gemacht.
Änderungswünsche, Positive Kritik aber auch Auswirkungen beim Einsatz dieser Liste sind mir immer als Anhang an diesem Blogeintrag oder als Mail sehr willkommen. Neuere Versionen werden ebenfalls in Rahmen dieses Blogeintrags veröffentlicht.
Die Liste als PDF kann im Donwload-Bereich unter PDF-Pool -> Services -> Paketabnahme heruntergeladen werden. Eine Anmeldung ist notwendig.
Oft werden Pakete in die Paketierung gegeben, für die der Paketierer weder technisches noch fachliches KnowHow besitzt. Um die Paketierungszeit auf ein möglichstes zu verringern, wird speziell in grösseren Unternehmen eine fachlich verantwortliche Person definiert, die dafür zuständig ist, die Anwendung im Unternehmen zu betreuen (2nd/3th-Level Support).
Diese fachlich verantwortliche Personen sind Experten in dem Bereich der Anwendung. Sie kennen die grundsätzliche Konfiguration der Anwendungen, die verwendeten Backendserver und welche Unternehmensbezogenen Erweiterungen notwendig sind.
Vor einiger Zeit habe ich Checklisten (siehe Paketier-Anforderung, Paketierungsrichtlinien und Paketabnahme) veröffentlicht, die beim Prozess der Paketierung unterstützen sollen.
Nach und nach häufen sich aufgrund des Artikels einige zusätzliche Fragen in meinem Notizbuch, denen ich im Folgenden nachkommen will. Ich möchte erst auf einige allgemeine Fragen eingehen, um dann konkrete und sehr technische Details zu beschreiben.
Allgemeingültige Anmerkungen/ Fragen
Wie viel Zeit verwende ich auf die reine Paketierung?
Grundsätzlich ist es schwer, eine verlässliche Aussage zu treffen. Die Zeiten für die Paketierung liegen bei 1-2 Stunden für einfache Pakete wie 7-Zip bis hin zu mehreren Wochen für komplexe Anwendungen. Die Komplexität liegt dabei selten in den technischen Details der Anwendung, sondern vielmehr in der Vielfalt der Konfigurationseinstellungen. Aber auch Anwendungen, die vom ersten Gefühl her relativ einfach erscheinen, können sich zu wahren Zeitfressern entwickeln. Ein Beispiel ist der Adobe Reader, der zusammen mit einem weiteren PDF Editor (z.B. Nuance) auf einem System betrieben werden soll. Dann müssen Paketübergreifende Dinge wie die Verknüpfung von Dateien mit behandelt werden. Speziell bei Adobe Reader sind zudem die häufigen Updates eine Ursache für gesteigerte Aufwände/Feheinschätzungen bei der Paketierung.
Was verbindet viele große Multinationale Konzerne mit Paketierern an verschiedenen Standorten, mit ebenso vielen Mittelständischen Unternehmen in denen die Paketierleistung durch ein kleines 2-Mann Team gestemmt wird? Es passieren Fehler. Es wird wenig bis gar nichts dokumentiert. Übergaben funktionieren oft nicht. Abteilungsübergreifendes Arbeiten an Paketen erinnert mehr an Krieg als an Zusammenarbeit, Testprozesse (nur der User weiß, wie die Anwendung funktionieren muss) ist eine Farce. Natürlich ist dies nicht die Regel, aber einige der genannten Punkte sind sicherlich in fast jedem Unternehmen wiederzufinden.
In Projekten, in denen mehrere Personen oder Abteilungen am Aufbau eines Enteo Softwareverteilungs-System beteiligt sind, steht der Verantwortliche oft vor der Herausforderung, den Kommunikationsfluss zwischen den Verantwortlichen zu steuern. Sehr schnell werden hier verschiedene Systeme aufgebaut, die dieses Problem mehr oder weniger lösen sollen. Oft werden dieses Möglichkeiten aber nicht von allen im Projekt beteiligten Personen wahrgenommen, wofür es auch allzu häufig sehr triftige Gründe gibt: